Die Hölle des Spiels, die unglaublichsten Exzesse mitten in der Nevada Wüste: willkommen in Las Vegas!
Die Stadt bleibt bis in den letzen Kurven der Highway versteckt; der erste Eindruck ist dementsprechend noch stärker, als die Resorts in der Ferne entstehen. Es ist der erste Blick, den man von Vegas hat, und er ist auch berechtigt: 18 der 20 größten Hotels weltweit befinden sich in Las Vegas, und die Hotelkapazität beträgt mehr als 150.000 Zimmer. Dadurch sind Zehntausende Leute beschäftigt, und bestimmt Zehnte Wäschereien großer Kapazität... Die wesentlichen Hotels liegen entlang Las Vegas Boulevard, auch "Strip" gennant. Warum? Weil das erste Ziel dieser Hotels ist, euch splitterfasernackt zu hinterlassen, nachdem ihr alles in deren Kasino verloren habt.
Um die Spieler der ganzen Welt anzuziehen, werden die Kasino-Hotels immer luxuriöser und extravaganter. So kann man zum Beispiel in weniger als 500 Metern auf dem Strip nach Venedig (The Venitian), Ägypten der Pharaos (Luxor), nach Rom (Caesar Palace) reisen, mit einem Umweg in ein Dorf des Norden Italiens (Bellagio), und zum Schluss eine Tasse schwarzen Kaffee auf einer Terrasse des Paris Las Vegas (Wiederaufbau von Paris während der Belle Epoque im Maßstab 1/2: Eiffel Turm, Place de l'Etoile, Arc de Triomphe, Oper, ein Teil des Louvre, Orsay Bahnhof und Vorderfront des Rathauses) genießen.
Shows werden hier organisiert, sie zu den beeindruckendsten weltweit zahlen. Die Hotels geben viel für Chefköcher aus, und dadurch die feinste Küche anzubieten. Die Zimmer sind relativ günstig im Vergleich zum angebotenen Luxus. Der Grund für diese Mittelorgie? Ein jährlicher Umsatz von etwa 7 Milliarden Dollars, der ausschließlich durch die Kasinos generiert wird.
Warum hier, in der Mitte von nichts? Die Stadt ist sehr jung und ist nur durch den Aufbau der Eisenbahn zwischen Kalifornien und New Mexico im Jahre 1905 entstanden. In diesem eher puritanischen Amerika zeigte sich Nevada schnell viel liberaler hinsichtlich Hochzeit und Scheidung als seine Nachbarn. Die Pioniere und Cow-Boys auf der Durchreise durften sofort heiraten um wilde Ehen zu vermeiden, um sollten nur 6 Wochen Aufenthalt in Nevada beweisen können, um sich scheiden zu lassen. Sie sollten also nur 42 Tage in einem Hotel verbringen. 42 Tage mitten in der Wüste, mit nichts zu tun? Der Staat Nevada liberalisierte gleich die Geldspiele um diese Scheidungskandidate zu beschäftigen. Der Funktionsprinzip der Spielautomaten wurde von Bonbonspendern übernommen...
Unsere zweitägige Erfahrung in Las Vegas: wir sind durch die größten Hotels und Kasinos durchgelaufen: The Venitian, Caesar's Palace, Bellagio. Stellt euch hunderte Quadratmeter mit Spieltischen, Geldspielautomaten, Roulette vor. Nur Geldscheine und Gewinnscheine des Kasinos sind zugelassen. Die Stimmung ist hypnotisierend mit Lichtern überall, gut geformter Bedienung, die euch leckere Cocktails anbietet, angenehmer Temperatur - draußen ist es 45°c heiß - und natürlich keinem einzigem Fenster oder Uhr...Alles ist gemacht, um die Leute drinnen zu behalten. Am Anfang haben wir etwas Geld gewonnen, aber die Verlustzeit ist dann gekommen, da die Spielautomaten süchtig machen, und es man stellt auch nicht gleich fest, wie viel man verliert. Glücklicherweise hatten wir nur wenig Geld mitgenommen, somit konnten wir den Verlust in Grenzen halten. Der Dr. B. hat sogar eine Gewinn von 3 Dollars gemacht! Mit dem Abstand ist es aber ein etwas unangenehmes Gefühl zu sehen, wie einfach wir ein paar Zehnten Dollars abgegeben haben.
Was uns richtig beeindruckt hat?
1) Das Hotel The Venetian. Ein fast exakter Wiederaufbau von Venedig im Aussenbereich, mit dem Palast, der Rialto. Die Einkaufspassage des Hotels - hunderte Luxusshops wo der Dr. B. ihre ersten Louboutin anprobiert hat - besteht aus dem Sankt-Markus Platz und einem 365m langen Canal Grande mit Gondeln und Gondolieren, die sogar O Sole Mio singen. Das ganze wirkt sogar realistisch, was auch einen Grund hat: der Bauträger wollte Venedig richtig wiederaufbauen, und hat alle Baustoffe aus Italien importieren lassen (3.000 Tonnen Marmor, Murano Glas), mit dem Ziel, eine exakte Kopie der gefährdeten Venedig zu schaffen.
2) Die Ton- und Lichtshows der Brunnen des Bellagios. 1.000 Springbrunnen ändern sich in Abhängigkeit der Songs und Operlieder. Wir durften zwei Shows genießen, das eine mit der amerikanischen Hymne, das andere mit Con te partiro von Andrea Bocelli. Kitsch oder nicht, wir haben auf jeden Fall Gänsehaut bekommen!
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