Wir lernen Delphine und Charles, die in Flitterwochen sind, im Bus nach San Pedro de Atacama kennen. Es ist eine sehr gute Gelegenheit, weil wir auf der Suche nach Leuten waren, um ein Mietauto für ein paar Tage zu teilen und die Umgebung zu entdecken. Wir verstehen uns ziemlich gut und treffen uns am nächsten Tag, um die verschiedenen Mietagenturen anzusprechen. Nachdem wir das passende Fahrzeug gefunden haben, definieren wir das Programm der nächsten Tage, und zwar:
- Besichtigung der Quebrada de Humahuaca,
- in der Garganta del Diablo wandern
- in den Salinas Grandes fahren
- die Strecke des *tren a las Nubes* in der Quebrada del Toro verfolgen
- in dem Valle de las Conchas mit dem Fahrrad fahren
- über die Valles Calchaquies nach Salta zurückkehren
Dazwischen müssten auch zahlreiche Grillabende mit gutem lokalen Rotwein zu unschlagbaren Preisen und tägliche Aperitive kommen!
Wir erreichen die Quebrada de Humahuaca am ersten Tag und fahren nach Purmamarca. Das Dorf ist wegen dem siebenfärbigen Berg bekannt. Wenige Stunden nach der Abfahrt bekommen wir einen Stein direkt in die Windschutzscheibe von einem LKW geschleuderti. Der Einschlag ist so groß, dass selbst Carglass nichts reparieren könnte. Kleiner Stressmoment, da wir unsere 600€ hohe Selbstbeteiligung nicht verlieren möchten. Wir machen uns schnell auf die Suche nach Infos bezüglich der zu erwartenden Kosten.
Inzwischen machen wir eine Pause in Purmamarca um die Anzahl der Farben des Berges zu prüfen. Die Erdbewegungen haben tatsächlich unerwartete Farben aufgedeckt. Auf schwarzem Hintergrund sind rot, weiss, orange, violett oder grün zu sehen. Sind es genau 7 Farben? Schwierig zu entscheiden!
Wir zelten in Tilcara, das eins der ersten Dörfer des Tals ist. Am nächsten Tag wandern wir drei Stunden lang mitten in den Kakten bis einem Wasserfall in dem Garganta del Diablo. Wir stellen fest, dass der Begriff "Schlucht des Teufels" in allen möglichen Situationen verwendet wird: Canyon, geologische Spalten... Selbst das beeindruckende Hufeisen der Wasserfälle in Iguazu nennt sich Garganta del Diablo. Eigentlich hat der heutige Wasserfall den Namen nicht verdient. Nicolas und Charles nehmen sich trotzdem die Zeit, ein paar Bilder zu machen.
Wir besichtigen die Festung von Tilcara ganz schnell: es sind Ruinen der gleichnamigen Zivilisation, für die unserer Meinung nach die Fahrt sich nicht lohnt.
Wir fahren über einen beeindruckenden Pass zu den Salinas Grandes, einem mit industriellen Mitteln betriebenen Salar - das ist anders als in Bolivien. Für uns ist es die Gelegenheit, erschreckende Bilder aufzunehmen - seht euch das an:
Von hier war geplant, nach San Antonio de los Cobres über eine weitere Piste zu fahren. Nachdem wir noch nichts nach gut 40 Kilometern gefunden haben, entscheiden wir zu kehren, um eine andere Piste, die sicher existiert, zu wählen. Der Tag wird dunkler, und wir möchten gerne ankommen, bevor es nachts wird. Die Strecke haben wir auf ca. 40 km geschätzt. Der Weg wirkt endlos. Nach 50 km wird San Antonio beschildert, mit....60 km Entfernung. Unsere Karte des Gebiets ist überhaupt nicht nach Maß! Die Landschaften, durch die wir fahren, sind aber schön, von Fuchsen und Eseln bewohnt. Wunderschöner Sonnenuntergang mit Bergen im fernen Hintergrund.
Wir kommen in San Antonio in voller Nacht an. Das Dorf ist eiskalt, der Wind des Altiplano bläst stark in den leeren Strassen. Gefühlt sind wir wieder in Uyuni. Wir wollten wieder zelten, aber die wenigen Passantsen empfehlen uns, ein Hotel zu finden. Wir landen in ein unfreundliches Hostel, zu viert in einem für drei Leute ausgelegten Zimmer...
Wir fahren dann nach Salta über das Quebrada del Toro zurück. Es ist ein sehr schönes Tal mit unterschiedlichsten Landschaften. Kaktenfelder, bunte, Purmamarca ähnliche Berge, tiefe, beeindruckende Canyons.
In Salta bauen wir Nährungsmittelreserven wieder auf und erkundigen uns bez. Windschutzscheibe bei unserer Mietagentur. Im Endeffekt wird es nur 90€, was viel günstiger ist, als wir uns vorgestellt hatten. Erleichtert fahren wir nach Cafayate, einem Dorf mit Weingütern (klingt gut!), 200km südlich von Salta.
Von Cafayate fahren wir auf Entdeckung des Valle de las Conchas mit dem Fahrrad. Wir vermieten Mountain Bikes, die wir zu einem weiteren Garganta del Diablo vom Bus transportieren lassen.
Von hier fahren wir 50 Kilometer lang ins Tal hoch. Im Fels gebildeter Amphitheater, schlossförmiges Fels, Fenster aus Stein, kröteformiger Stein... Das Valle de las Conchas konzentriert die schönsten Panoramas dieses fünftägigen Ausflugs.
Nächster Tag: wir stehen sehr früh auf, um den langen Weg über schlechte Pisten nach Salta zu fahren. Wir fahren durch viele kleine, sonnenreiche Dörfer. Keine richtige Stelle zum Shoppen. Es ist schon schwierig, was zu essen zu finden. In Antagasto, Molinos und Cachi sind aber schöne Kirchen und koloniale Gebäude zu sehen.
Um der Tradition treu zu bleiben feiern wir nach dem Ende des Ausflugs mit einem guten Steak und einer Flasche Wein. Am Folgetag fahren unsere Freunde nach Mendoza und später nach Patagonien weiter. Vielleicht werden wir sie dort wiedersehen.
Wir nutzen drei Tage in Salta um zu erholen, vieeel Rindfleisch, Empanadas und Eis zu essen. Wir besichtigen das etwas enttäuschende Museum der Stadt. Der Dom lohnt sicht aber richtig.
Nach Monaten Entwöhnung genießt Aurélie auch die Möglichkeit, Klamottenladen zu explorieren...
Comments powered by CComment