Nach dem ersten Weltkrieg, als General Joffre zu Besuch im Westen der USA kam, habe er vor dem Grand Canyon gerufen: "Wenn wir 1914 so einen Graben gehabt hätten..."
Um in Grand Canyon Village zu kommen, muss man auf ein mit Kiefernwald überdecktes, 2000m hohes Plateau steigen. Die Strasse ist lang und ziemlich uninteressant, und der Canyon in sich ist erst beim Ankommen zu sehen. Es ist aber tatsächlich atemberaubend.
Übrigens ist die Richtigkeit der geologischen Beschreibung nicht garantiert, das ist kein Bereich wo wir fundierte Sprachkenntnisse haben...
Der Grand Canyon wurde durch die Grabung des Plateaus vom Wasser des Coloradoflusses generiert. Das bald weiche, bald harte Stein wurde rund 6 Millionen Jahre lang abgetragen. Dadurch wurden auch schöne Schleifen gebildet, die dem Grand Canyon dieses labyrinthisches Aussehen gegeben haben.
Der Canyon ist eine richtige Geologenparadies, da der Colorado sehr tief in die Schichten gegraben hat. Die älteste Schicht, die ganz tief im Canyon zu sehen ist, ist ca. 1,8 Milliarden Jahre alt. Wenn man in den Canyon herunterläuft, kann man also 2/5 der Geschichte der Erde lesen. Es sind sogar zahlreiche Ereignisse vorgekommen: durch die Analyse des Steins wurde bewiesen, Meere, Wüsten, so hohe Berge wie der Himalaya hier in diesen 2 Milliarden Jahren aufeinandergefolgt haben.
Ganz konkret ergibt sich ein riesiger, durchschnittlich 16 km (max. 29km) breiter,1600m (max. 1830m) tiefer und 445km langer Bruch.
Nach einem sehr belehrenden Besuch im Visitor Center - daher kommen alle oben wiederholten Infos - haben wir uns für die Runde der Panoramapunkte entschlossen, und sind mit dem Shuttle Bus ganz ans Ende der Hermit Rest Route gefahren, und zum Grand Canyon Village zu Fuß zurückgekommen. Dabei haben wir den schmalen, ab und zu ganz nah am Felsrand gelegten Wanderweg genutzt, und haben daher ein Paar Adrenalinshots bekommen.
Juli und August ist hier Gewitterzeit. Wir waren nicht so sicher Zeugen der Bildung von nicht weniger als 5 Gewitter über dem Canyon. Als wir nur noch 3 von 15km vom Endpunkt entfernt waren, haben die Rangers den Weg aus Sicherheitsgründen gesperrt. Wir wurden sogar von den Chefin zurückgefahren, die uns erklärt hat, dass ein tatsächliches Risiko besteht, vom Blitz am Canyonrand erschlagen zu werden, wie es letztes Jahr zwei Touristen tödlich passiert ist. Das eine Gewitter erreicht uns zum Schluss am späten Abend, was Nicolas die Gelegenheit anbietet, ein Paar schöne Blitzbilder zu machen.
Nach dem Abendessen im Lodge vom Dr. B. überraschen wir vier Waschbäre beim Müllcontainer attackieren. Der eine bleibt sogar blockiert im Container; das haben wir natürlich als Bild mitgenommen:
Hier findet ihr alle Bilder dieses ersten Teils über den Grand Canyon.
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