Wir nehmen einen Nachtbus, um Luang Prabang zu erreichen. Der Bus verfügt über eine ganz besondere Konfiguration: neigbare 70cm breite Sitze wurden über 3 Reihen und 2 Stöcke gebaut. Man muss seine Schuhe ausziehen, um in den Bus zu steigen. Die Massnahme muss etwas mehr Hygiene gewährleisten, ist aber nicht nicht so effizient: nach einem kurzen Besuch in die Toiletten hat man sowieso nasse Füße...
Luang Prabang liegt 400km nördlich von Vientiane. Die Stadt befindet sich auf einer langen Landzunge zwischen dem Mekong und dem Nam Kane Fluss. Ihr Herz ist ein heiliger Berg, der einen wunderbaren Blick auf die nächsten Wasserläufe und die umliegenden, von dichter Dschungel bedeckten Gebirge. Wegen ihrer außergewöhnlichen Lage und ihrer reichen Kulturerbe wurde Luang Prabang auf die Liste der Menschenerbe der UNESCO aufgenommen.
Nachdem wir gegen 6:00 Uhr morgens angekommen sind, müssen wir ein paar Kriterien definieren, um unser Hotel zwischen einem Dutzend ähnlichen Gasthäusern mit vergleichbarem Service ( warme Duschen, kostenlose Wlan, Kaffee und Bananen!) auszuwählen. Die beiden kleinen Katzen, die uns begrüßen, beeinflussen stark unsere Entscheidung.
Wir verbringen vier Tage in Luang Prabang.
Wir radeln durch die Stadt und verbringen die Tage mit der Besichtigung der sehr schönen Tempel mit ihren vielschichtigen Dächern. Wir bewundern die Innenräume, die viel mit goldenen Motiven auf rotem oder schwarzem Hintergrund dekoriert sind. Wir geniessen den Klang der riesigen Gongs, die mehrmals am Tag klingen.
Die Türe sind von wunderbar mit Szenen vom Leben Buddhas, vom Ramayana oder einfach mit Darstellungen des Alltagslebens in Luang Prabang zu alten Zeiten geschnitzt.
Die Wände sind von Glasmosaiken bedeckt: heilige Tiere, Tempel und Kriegszenen sind die Themen. Wunderbar!
Jeden Abend essen wir auf Märkten, die ein ganzes Buffet für 10.000Kips, also 1€, anbieten. Nems, Salate, Schrimps-Schips...
Für einen oder zwei Euro mehr kann sich sogar Fische vom Mekong gönnen, die Interesse der Katzen wecken.
Nach dem Essen gehen wir auf den Nachtmarkt des Zentrums spazieren.Wir finden mehr oder weniger die gleichen Artikel wie im Night Bazar von Chiang Mai. Wir enden auch fast immer vor der französischen Kneipe, der seine leckeren Kuchen ab 21:00Uhr günstiger verkauft...
Am dritten Tag mieten wir ein Moped, um die Umgebung zu entdecken. Das Land ringsum bietet unter anderen Wasserfälle mit einem besonderen Aussehen. Leider sind wir am Ende der Trockenzeit, und unser erster Versuch an den Tad Sae Fällen scheitert komplett. Direkt nachdem wir den Eintritt bezahlt haben, erfahren wir am Schalter, dass es überhaupt kein Wasser gibt. Ziemlich frustrierend...Junge Mönchen, die auch wenig zu sehen finden, wollen unbedingt Bilder mit Nicolas machen.
Wir fahren zu DEN schönsten Wasserfällen vom ganzen Laos weiter. Wir werden vom türkisblau Wasser in Kouang Xi. Hier ist ein absolut malerischer Ort. Klares Wasser fliesst von einer Kalkterrasse in die nächste, mitten in der Dschungel.
Wir gehen durch die Terrassen, bis zum interessantesten Punkt: einem großzügigen Wasserfall, vor dem jeder fotografiert werden will.
In diesem Naturpark werden auch Schwarzbären von Laos aufgelesen, die offensichtlich auch unter der Hitze leiden.
Wir enden unsere Tour in den Höhlen von Pak Ou. Tausende Statuen von Buddha stehen in einer natürlichen Höhle. Diese liegt in Felsen über dem Mekong. Die Gläubigen kommen regelmäßig mit Darbringungen, um sich beim Buddha zu bedanken oder etwas von ihm anzufordern.
Um hinzufahren muss ein Fährmann bezahlt werden. Es ist das erst Mal, dass wir auf diesen mythischen Fluss fahren.
Wir haben also eine außergewöhnliche Lage, sehr schöne Tempel, einfach zu organisierenden Tagestouren, viele Verkaufsstände voll mit Nahrung, Eiskaffee oder Obstmixgetränken...Alles ist für Touristen gemacht, die vom UNESCO Label angezogen werden.
Jedoch hat die Übernahme der Stadt auf die Liste der Menschenerbe nicht nur gutes in Luang Prabang getan. Die Touristen haben die Einwohner nach und nach ersetzt, die sich die höher werdenden Mietpreisen nicht mehr leisten konnten.
Schlimmer ist, dass die tägliche Zeremonie der Mönchen von respektlosen Touristen gefährdet wird. Die jungen Mönchen kommen täglich aus den Klostern, um ihre Nahrung mit einer grossen silbernen Schale zu erbitten. So lassen sie Buddhas Verhalten fortbestehen. Sie werden immer mehr von der Touristenmenge gestört, die direkt vor ihnen Fotos machen oder versuchen, sie zu berühren. Die zahlreichen Minivans blockieren den Zug. Das Schlimmste ist, dass die Mönchen immer weniger zu essen bekommen, nachdem die buddhistischen Einwohner das Stadtzentrum verlassen haben. Aus diesem Grund bedroht die UNESCO Luang Prabang, das Label zurückzunehmen. Schwierige Problematik des Managements des touristischen Erfolgs.