Ein Highlight unserer Reise ist der Trek in die Tiefe des Grand Canyon. Dafür haben wir eine Erlaubnis beim Backcountry Büro schon im April 2013 beantragen müssen. Außerdem haben wir auch den Ratschlägen eines Rangers gefolgt:
lieber den Hinweg über den South Kaibab Trail und den Rückweg über den Bright Angel Trail laufen als hin und zurück über den Bright Angel. Diese Alternative bietet sowohl mehr Landschaften als auch weniger Leute auf dem Hinweg..
Wenn ihr die umgekehrte Pyramid des Louvre Museums kennt, habt ihr eine Gute Ahnung des Profil einer Wanderung Richtung Boden des Grand Canyon. Zuerst Berg ab, dann Berg auf. Da wir an die bayerischen Alpen gewöhnt sind, ist es für uns ziemlich störend. Dessert vor der Vorspeise, könnte man sagen...
Nachdem wir unsere Rucksäcke am Vorabend viel zu schnell gepackt haben - ein böses Gewitter bedrohte uns sehr - haben wir uns am Sonnenaufgang auf den Weg gemacht.
Der Pfad von South Kaibab bleibt zuerst an den obersten Felsen hängen, folgt dann den Grat während des Abstiegs. Je tiefer man runterläuft, desto weiter geht man zurück in die geologischen Alter: Millionen Jahre lang angesammelte Sedimente.
Der Pfad ist gut gewartet. Ab und zu trifft man andere Wanderer, oder Touristen die nur einen Teil des Weges laufen (zum Beispiel bis zum Ooh Aah Point, kann man nicht erfinden!), Maultiertreiber die die Einrichtungen des Canyonbodens versorgen. Auf dem Weg, Snack-Pausen:
Diese Wanderung erlaubt uns, die Maße des Canyons besser wahrzunehmen, was unmöglich ist, wenn man auf dem Plateau bleibt. Der Colorado ist ein richtig fetter 100m breiter Fluss, obwohl es von oben nur wie ein enges Bach aussieht. Der Fluss ist wild, vor allem, weil es auch zahlreiche Steine mitschleppt, die dann Stromschnellen schaffen: los geht es fürs Rafting!
Nach ca. viereinhalb Stunden Kommen wir ins Paradies. Der Bright Angel Campground ist ein schattiger Campingplatz entlang einem Zufluss des Colorado. Hier bleiben Rangers, Eichhörnchen, Hirschkühe, und nachts auch ca. 30 unterschiedliche Federmaussorten. Wir stellen unsere viel zu schweren Rucksäcke ab, um einen Platz zu suchen. Diese kurze Zeit reicht den Eichhörnchen, um sich schon für den Inhalt der Rucksäcke zu schlagen.
Am Abend haben wir durch einen Vortrag der Rangers einiges über den Kalifornischen Kondor erfahren, der kurz vorm Aussterben in das Gebiet wiedereingeführt wurde.
In diesem Bild ist ein Kondor versteckt...
Am nächsten Tag gehen wir über den Bright Angel Trail weiter. Der Weg läuft ein paar Kilometer lang entlang der wunderschönen Colorado Ufer, und dann über die sogenannte "Korkenzieher des Teufels" Schlucht wieder hoch nach Indian Garden Campground.
Ab da wird die Wanderung schwierig: mit extrem starker Sonne und schweren Rucksäcken brauchen wir insgesamt 7 Stunden um die 1500m Höhenunterschied abzuschliessen.