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Kategorie: Australie-Deutsch
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Hier kommt die Bilanz unseres zweimonatigen Aufenthalts in Australien. Nur ein paar Wochen nachdem wir das Land verlassen haben, vermissen wir es schon. Dennoch hätten wir es beim Ankommen nicht gedacht...Es hat uns etwas Zeit genommen, uns zurechtzufinden. Wilde Räume, nette Tiere, einladende Australier, immer schöner Himmel...Wunderbar!

Landschaften :

Rote Wüsten, gezackte, gelbe Küsten aus Kalkstein, eindrucksvolle tropische Wälder, wunderschöne Meeresböden...Und das ganze noch mit bunten, nicht schüchternen Tieren.

Der geheimnisvolle Outback, die Wüste des Zentrums Australiens, hat uns besonders gefallen, mit den unglaublichen Sonnenaufgängen und -untergängen, den komischen Eidechsen, den wundervollen und dadurch immer heiligen Wasserquellen, den zufällig verteilten Steinen in einer absolut flachen Landschaft. Die Lebensbedingungen sind hier hart: gnadenlose böse Sonne (50% der Australier sind von Hautkrebs betroffen), Abgelegenheit, Fliegen. Das Gebiet ist aber für die Kontemplation gut geeignet.

Australie Uluru Kata Tjuta 122

Leute :

Aufgrund des sehr schlechten Rufs der Franzosen in Australien, hatten wir etwas Angst vor der Reaktion der Leute, als sie unsere Herkunft erfahren würden. Aber...Wir haben meistens gute Erfahrungen mit den Australiern erlebt. Nie ganz verständlich wegen ihres dämonischen Akzents, aber immer bereit, Informationen über ihrem Land zu verteilen oder die Schlangen zu identifizieren, die wir fotografiert haben. Etwas grobschlächtiger im Zentrum, aber super nett. Wir haben leider keinen Kontakt zu den Aborigines gehabt. Sie leben in sehr abgegrenzten Zonen, sind nach kulturellen Gruppen organisiert, und der Zugriff ist sehr schwierig für Touristen. Die Aborigines wünschen es einfach nicht.

Seit Anfang des Absatzes stellt ihr euch sicher die Frage, warum die Franzosen so einen schlechten Ruf haben. Hier sind ein Paar Hinweise: das Problem betrifft vor allem junge Franzosen, die mit einem *Arbeit und Tourismus* Visum kommen. Sie werden vom Mythos sehr hoher Löhne angezogen, haben keinen Heller, keine Qualifikation und stehen sofort dem Problem des australischen Preisniveaus gegenüber. Sie kaufen ein Auto aus zweiter Hand, dessen Reparaturen sie auch innerhalb weniger Wochen weiterruiniert. Die Jobsuche ist im Endeffekt schwieriger als erwartet: die Löhne betragen eher 9€ pro Stunde als die gehofften 50, der Wettbewerb ist hart und die Arbeitsbedingungen auch (Obst- und Gemüseernte, Fließbandarbeit...). Also nutzen manche das Vertrauen der Leute und die Tatsache, dass es keine Sicherheitsschränke in den Läden gibt, um...zu klauen. Klamotten, Schuhe, Nahrung. Das Phänomen ist in wenigen Jahren so stark geworden, dass die Sicherheitsangestellten den französischen Akzent erkennen sollen. Der Konsul in Australien hat sogar einen Brief hinsichtlich was jetzt "French shopping" genannt wird an alle französische Angehörigen geschickt. Ganz Klasse...

Kultur :

Fliegt nicht wegen archäologische Stellen oder romanischer Kircher hin...Das Land ist 200 Jahre alt und es gibt keine "alten Dinge" zu sehen. Im Bereich Gastronomie gibt es neben Kängurufleisch keinen typischen australische Gericht. Die Küche ist mit den chinesischen, thailändischen, malaysischen, indischen, japanischen, griechischen...Einwanderern gekommen.

Da die Aborigines nomadisch sind, gibt es keine Zivilisationspuren im Outback...nur manche abgelegenen Petroglyphen. Die "dot paiting" Malereien haben uns aber richtig gefallen. Jedes Gemälde erzählt eine andere Geschichte.

Und ja, auch wenn etwas Klischee ist, gibt es eine wahre Surf- und "Hipheit"-kultur in Australien.

Australie Sydney 066

Finanzen :

Da tut es weh. Überholtes Budget: nicht viel, aber trotzdem. Dadurch, dass wir in Free Camps (oft direkt am Strassenrand) gezeltet haben, unsere Gerichte selber gekocht haben und Extras vermieden haben (bei 4,5€ pro Eiskugel hat man sofort weniger Lust), konnten das Problem begrenzen. Es muss vor der Anreise klar sein: Australien ist schweineteuer!

Australie Alice Springs 067