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Kategorie: Argentine-Deutsch
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Hier kommen die versteckten Zähne des Moores...

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Von San Ignacio organisieren wir einen Transport zur Nationalen Reserve von Ibera. Um die Kosten zu senken teilen wir einen Allradfahrzeug (unvermeidbar, um auf den Pisten zu fahren) mit Marie und Albrecht, einem deutsch-französischen Paar, das die zehn Wochen seiner Flitterwochen in Argentinien verbringt.

Die rote Lateritstrasse bietet viel an. Vom Auto sehen wir Silberreiher, Geier, Adler und Reiher. Wir halten sogar kurz neben einen Yakara, einen lokalen Typ von Kaiman.

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Nach einigen Stunden auf der Piste kommen wir in Colonia Carlos Pellegrini an, ein 800 Einwohner großes, mitten im Moor gelegtes Dorf. Das Dorf ist quadratisch strukturiert, was der einzige gemeinsame Punkt mit einer Stadt ist. Breite Sandstrassen, frei laufende Esel, Kühe und Pferde, Transport durch Pferde oder Fahrräder: ferner von der Urbanisation geht nicht! Ausgeglichenheit. Hier gibt es Raum. Die Häuser verfügen über riesiger Grundstücke. Nur in ganz kleinen Shops kann man sich versorgen. Fragt man nach Salat, holt die Verkäuferin einen direkt aus dem Garten.

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Die Gemeinde lebt von den wenigen argentinischen und ausländischen Touristen, die die Schätze der Reserve entdecken wollen.

Die Reserve von Ibera - der Name bedeutet "scheinende Wässer" in Guarani - besteht aus rund sechzig vom Paranal versorgten Süsswasserseen. Sie ist die größte Süsswasserreserve Südamerikas. Die Seen sind teilweise von schwimmenden Pflanzenhaufen bedeckt, in den diverse Tierarten leben. Dutzende Vögel leben mit Yakaras (s. oben), Carpinchos (einer Art großer Biberratte), Fischotter, Pirañas, Hirsche, Fuchsen, Affen und sogar einigen schönen Raub. Wilde Mücken auch.

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Die Möglichkeit besteht, ganz nah an diese Tiere durch einen geführten Bootausflug zu kommen. So kommt man in die Höhle der Yakaras, die die Sonne am frühen Morgen geniessen. Wenn es zu heiß wird, öffnen sie das Maul und zeigen dadurch ihre "schönen" Zähne. Die Touristen, die den Arm locker im Wasser liessen, stecken ihn schnell in den Boot zurück. Die Yakaras sind aber nicht aggressiv: sie fressen hauptsächlich Pirañas. Es kostet aber nichts, vorsichtig zu sein: ca. 250 Menschen sterben jährlich nach einem Krokodilangriff, meistens weil sie zu selbstsicher waren.

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Ein paar Wanderungen sind auch möglich. Erhöhte Holzhütten erlauben, sich zu verstecken um die Tiere zu beobachten. Die Moorlandschaften sind wunderschön. Während unseres Aufenthalts sehen wir Affen (zu schnell, um fotografiert zu werden), eine Hirschkuh und einen Hirsch, viele Carpinchos, einen Fuchs, Wildschweine und...die, die die ganze Reise hierher gerechtfertigt: die Gata Montes, endemische Spezies.

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Ein Felidea so groß wie eine Katze, die Haare eines Gepards und das Schnurren eines Tigers. Schwierig zu glauben. Zuerst musste Aurélie sogar wachen, während Nicolas die ersten Bilder Schoß: wir fürchteten uns, dass es sich um das Junge eines größeren Tier handelte, der jederzeit aus dem Wald kommen hätte können. Nach wenigen Minuten ist aber das Tier aufgestanden, um zwischen unsere Beine zu spazieren (Video):

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Ein sehr wildes Tier, das sich an den Menschen gewöhnt hat.

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Leider ist der Park von den Schadstoffen der Landwirtschaftler und Viehzüchter bedroht. Außerdem wurden die größeren Raubkatzen von den Gauchos erschossen, weil sie eine Bedrohung für ihre Herden waren. So ist der Jaguar verschwunden, obwohl er notwendig war, um die Yakaras und Hirsche zu regulieren. Fahrt schnell nach Ibera, falls ihr zwischen Iguazu und Buenos Aires unterwegs seid, bevor die Reserve und deren Einwohner verschwinden.

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Hier findet ihr alle Bilder von der Reserve von Ibera.